Die Fünf-Landkreise-Radtour wird auf diversen Portalen als sehr schwierig und anspruchsvoll beschrieben. Allerdings verschafft Volker Torlach, der Radroutenexperte des VVS, eine echte Erleichterung. Er hat den Ausgangspunkt dieser Tour in die Stuttgarter Königstraße gelegt. Dort ist das Fahrradgeschäft Stromrad. Sie haben hier die Möglichkeit unterschiedliche Elektro-Räder auszuleihen. Schon beim ersten Test, der elektrounterstützten Fahrt zum Hauptbahnhof, wo Sie den Regionalzug nach Sulzbach besteigen, kommt Vorfreude auf – der „kleine heftige Anstieg (bis 16 Prozent)“ schrumpft in der Vorstellung zu einem leicht bezwingbaren Hügelchen.
Energiesparen heißt: Selbertreten
Eine halbe Stunde später bugsieren wir die Elektroräder aus dem Zug und schwingen uns direkt vor dem Bahnhof in den Sattel. Mit oder ohne Pedelec geht es auf die gut ausgeschilderte Strecke, die durch fünf Kreise führt: Rems-Murr, Hohenlohe, Schwäbisch Hall, Heilbronn und Ludwigsburg. Das malerische Sulzbach verlassen wir Richtung Großerlach und sind schon nach wenigen Metern in einer Naturidylle. Am Fischbach entlang radeln wir leicht bergan, nach Mittelfischbach geht es dann aber erstmals steil bergauf. Auf dem Pedelec bereitet die Bergetappe selbst im Eco-Modus, der nur geringste Unterstützung bietet, keine Probleme. Das scheint aber nicht für die Batterien zu gelten: die prognostizierte Reichweite halbiert sich nach dem Anstieg innerhalb einer Viertelstunde auf weniger als 50 Kilometer. Damit Sie bei noch ausstehenden Anstiegen nicht auf Muskelreserve schalten müssen, setzen Sie den Elektromotor auf der Ebene besser nur noch sparsam ein.
Ohne Pedelec schreckt der Berg
Spätestens nach der Schlossmühle bei Böhringsweiler ist aber Strom nötig: Eine 16-Prozent-Steigung baut sich vor uns auf, wir schalten in einen höheren Modus und nehmen den Anstieg ohne Schenkelbrennen. Danach geht es eben und mit schöner Aussicht an Feldern und Streuobstwiesen vorbei, ehe die Tour steil abwärts (Vorsicht: Rollsplitt) ins Brettachtal führt, in dem nach wenigen Kilometern die imposante Burg Maienfels auftaucht. Ohne Pedelec würden die 150 Höhenmeter und die steilen Rampen abschrecken, mit Elektromotor kommen Sie locker oben an – und können den Besuch im nicht immer geöffneten Innenhof der Burg genießen, die im Privatbesitz derer von Gemmingen ist.
Der Radweg führt nun nach Wüstenrot, danach geht es durch den Wald hinunter ins Tal. Es folgt der letzte längere Anstieg nach Stocksberg. Nach dem Ort wartet eine schöne Fahrt auf dem Höhenrücken, noch ein paar Mal geht es kurz bergauf – kein Problem für uns, kein Problem für die Batterien, die mühelos durchgehalten haben und mittlerweile noch ausreichend „Saft“ anzeigen. Rasante Fahrer können nun im energiefressenden Sportmodus, der die Trittkraft verdreifacht, durch den Wald preschen, ehe eine lange Abfahrt nach Oppenweiler und zum Bahnhof führt – und die bewältigt man auch ohne Elektrounterstützung.