Die Tour beginnt in Holzgerlingen führt vorbei an Wiesen und Bächen durch kurze Waldstücke. Auf dem Weg nach Nürtingen gibt es in zahlreichen Museen, viel zu entdecken.
Im Waldenbucher Schloss hat man sich gar in großem Umfang den Dingen, die zum Leben der Menschen gehörten und es entsprechend prägten, angenommen. Das dort untergebrachte Museum der Alltagskultur ist eine lobenswerte Einrichtung, die auch immer wieder mit Sonderausstellungen lockt.
Am Ortseingang von Waldenbuch gleich links liegt das Museum Ritter. Die hohe Kunst, die dort meist zu sehen ist, ergänzt gewissermaßen die Niederungen des Alltags, denen man sich droben im Schloss widmet. Es lässt sich im hübschen Ortskern auch gut rasten. Cafés – darunter eine Eisdiele – bieten eine süße Stärkung.
Anschließend können Radfahrer im Häfnermuseum in Neuenhaus so manch skurile Töpferarbeiten bestaunen und zudem von den passionierten Ehrenamtlichen die Geschichte des Dorfes sowie Württembergs erzählt bekommen.
Der Rest des gut ausgeschilderten Weges bis nach Nürtingen fordert den Oberschenkeln der Museums-Radler ohnehin nicht mehr allzu viel ab.
Für kulturell interessierte bietet sowohl das Schulmuseum in Nürtingen als auch die Stadt selbst zum Abschluss der Radtour noch viel zu entdecken.
Neuenhaus hieß nicht immer Neuenhaus, sondern zunächst einmal Häffner Neuhausen. Das Land im dort engen Aichtal war karg, und so mussten die Bewohner auf einen anderen Broterwerb als die Landwirtschaft sinnen. Es half der Boden, der einen besonderen Ton barg, und man verlegte sich aufs Töpfern. Der ganze Ort stand an der Scheibe und machte Häfen, zu Deutsch: Krüge, Schüsseln, Pfitzaufformen, brannte aber auch Biberschwänze für die Dächer oder setzte sich auf das Fuhrwerk, um in der Nähe und der Ferne die sauer gefertigte Ware feilzubieten. Ein Handwerk, das aber niemandem zu Reichtum verhalf. Und so, auch das eine Randnotiz der Geschichte, wanderte zu Zeiten der großen Hungersnot im Jahr 1836 nicht nur ein erklecklicher Teil der Dorfbewohner aus, sondern keimte auch die segensreiche Saat der Arbeiterbewegung früh in dem armen Örtchen.